Die Vogelmiere:

 

 

 

Dieses zarte, unscheinbare Nelkengewächs verfügt über eine schier unverwüstliche Lebenskraft. Ihr genügt das fahle Licht der tiefstehenden Wintersonne noch immer, um Photosynthese zu betreiben, das Wachstum zu organisieren, ja sogar um Blüten zu bilden und für die Fortpflanzung zu sorgen. Grünkraft, stellt uns diese Pflanze zur Verfügung, wenn wir sie uns einverleiben - am besten roh und frisch.

Sie wächst sogar unter der Schneedecke und sie zeigt sich dann an aperen Stellen, dort wo es wärmer ist, um den Kompost, ganz nahe an den Zaunlatten und selbstverständlich am Boden des Gewächshauses. Hier sind die Bedingungen geradezu ideal. Die Vogelmiere als Unkraut auszurotten, erweist sich als unmöglich, denn eine Pflanze bringt jährlich 5 Generationen mit insgesamt 10 bis 20 000 Samen hervor und der Samen selbst kann 60 Jahre keimfähig warten, bis die Bedingungen wieder optimal sind.

Es ist also weitaus sinnvoller, diese Pflanze als wertvolles Nahrungsmittel zu verwenden und sie als Heilmittel kennenzulernen.

Vogelmiere hat einen angenehmen, mildwürzigen Geschmack, der an rohe Maiskolben erinnert. Da sie sehr zart ist, kann sie zu jedem Blatt.-oder Gemüsesalat zugegeben werden. Wenn man sie z.B.: wie Kochsalat oder in Verbindung mit Bärlauch als „Spinat“ zubereitet ist blanchieren nicht notwendig im Gegenteil es würde nur Substanz-, Geschmacks- und Nährstoffverlust bedeuten.

Vogelmiere enthält wie alle anderen Wildkräuter ein Vielfaches an pflanzlichem Eiweiß (ca. 80%), 150% mehr Kalium, 80% mehr Vitamin C und 186% mehr Vitamin A. Diese Zahlen hat das Amerikanische Landwirtschaftsministerium veröffentlicht. Die „Stellaria media“ enthält außerdem noch seltene Elemente in organischer Form wie Phosphor, Magnesium, Kupfer und Silizium als Kieselsäure.

Als Heilpflanze wirkt die Vogelmiere u. a. durch ihren hohen Gehalt an Saponinen schleimlösend, verdauungsfördernd und harntreibend. Außerdem erhöht ihr Genuss die Resorption anderer Wirkstoffe. Deshalb wird sie als Tee zur Stoffwechselanregung, bei Hautausschlagen und bei rheumatischen Beschwerden getrunken oder der Aufguss ins Badewasser gekippt.

In roher Vogelmiere finden wir Aucubin, ein Glykosid, welches das Immunsystem stärkt und dem vorzeitigen Alterungsprozeß entgegenwirkt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Doch nun zu unserem Rezept:

 

 

 

 

 

Wir schneiden das oberirdische Kraut mit der Schere ab, da sonst zu viel Erde an den leicht auszureißenden Würzelchen haftet. Außerdem wächst sie so rasch und dicht für die nächste Ernte nach.

Fein gehackt können wir sie auf ein Butterbrot streuen, einen Kräutertopfen (Frühlingskäse) damit würzen, überall darüber streuen wo wir sonst Petersilie oder Schnittlauch verwenden.

Sehr gut harmoniert sie mit Erdäpfel, Ei und Hendl.

 

 

 

Zutaten:

 

 

 

1,0 l Gemüsefond (Suppe)

1 Bund  Frühlingszwiebeln

400 g    Erdäpfel roh geschält 

200 g    Vogelmiere 

150 g    Sauerrahm

  50 g    Rapsöl 

Steinsalz, weißer Pfeffer,

 

 

 

Fein geschnittenen Frühlingszwiebeln in Rapsöl kurz anschwitzen, Erdäpfel dazu geben, mit dem Gemüsefond aufgießen und weich kochen! Die halbe Menge der  Vogelmiere beigeben und gut mixen. Abschmecken, vom Herd nehmen, Sauerrahm mit etwas Suppe vermischen und in den Topf dazu geben und nochmal aufmixen!

Vor dem Servieren, mit der restlichen gehackten Vogelmiere bestreuen!

 

 

Tipp:

Hervorragend passen die Vollkornbrotchips oder Crouton zu aus Schwarzbrot zur Suppe!